Wir sind ein gemein­nütziger Vere­in aus dem Raum Köln, welch­er sich der Ret­tung von Men­schen aus akuter Lebens­ge­fahr ver­schrieben hat. Mit unseren, speziell aus­ge­bilde­ten Per­so­n­en­spürhun­den (PSH), suchen wir nach ver­mis­sten Men­schen. Dies tun wir rein ehre­namtlich. Derzeit kön­nen wir 8 geprüfte Teams in den Ein­satz schick­en. Unsere Hun­de­führer erhal­ten eine pro­fes­sionelle Aus­bil­dung, unter anderem in Erste Hil­fe, Erste Hil­fe am Hund, BOS Funk, Karte-Kom­pass und GPS, Tak­tik im Ein­satz, Ver­hal­ten im Ein­satz, etc. Bei der Aus­bil­dung ori­en­tieren wir uns an den Hil­f­sor­gan­i­sa­tio­nen und haben bish­er auf dieser Ebene sehr gut mit Hil­f­sor­gan­i­sa­tio­nen zusam­men gear­beit­et. Unsere Arbeit ist pro­fes­sionell und ehre­namtlich, wir bedi­enen einen Radius von 120 km um Köln im Nor­mal­fall inner­halb ein­er guten Stunde.

Das Land NRW hat bei der Polizei eben­falls PSH Teams. Hinzu kom­men noch soge­nan­nte gelis­tete Teams von Hil­f­sor­gan­i­sa­tio­nen, welche für ihre Unter­stützung eine Aufwand­sentschädi­gung erhal­ten. Diese, aktuell unseres Wis­sens nach 12 Teams, reichen nicht aus um alle Ver­mis­sten­fälle in NRW bedi­enen zu kön­nen. Hinzu kommt, dass die PSH der Polizei auch Ermit­tlung­sein­sätze laufen. Die PSH, welche offiziell für das Land NRW laufen, sind beim Lan­desamt für Zen­trale Polizeiliche Dien­ste gelis­tet, sie wer­den über die Lan­desleit­stelle alarmiert.

Bei der Alarmierung eines PSH über die Lan­desleit­stelle kommt es oft zu erhe­blichen Verzögerun­gen bis zum Ein­satz. Teil­weise müssen die Kreis­polizeibehör­den mehrere Stun­den auf das Team warten. Dies ist für die Beamten vor Ort eine unerträgliche Sit­u­a­tion, da es hier ja immer um Leib und Leben des Ver­mis­sten geht. Oft wer­den Per­so­n­en mit Suizid­ab­sicht gesucht, oder auch alte Men­schen mit Demenz. Für den Beamten vor Ort ist diese Sit­u­a­tion nicht trag­bar. Er ist aber, durch Weisung des LZPD, gezwun­gen auf die offiziellen Trail­er des Lan­des zu warten. Er darf keine Staffeln oder Teams rufen, welche er ken­nt und mit denen er in der Ver­gan­gen­heit bere­its erfol­gre­ich gear­beit­et hat.

Zum Ver­ständ­nis: Zeit spielt aus ver­schiede­nen Grün­den eine wichtige Rolle in der Per­so­n­en­suche. Je größer der “Vor­sprung” des Ver­mis­sten ist, umso schw­er­er ist es für die suchen­den Teams die Per­son tat­säch­lich zu find­en, hier wird oft nur noch rich­tungsweisend gear­beit­et. Bei Suiziden­ten erk­lärt sich der Zeit­fak­tor von alleine. Bei Demen­z­pa­tien­ten, ins­beson­dere älteren Men­schen, muss, je nach Wet­ter­lage, mit Dehy­dra­tion oder Erfrierung gerech­net wer­den, wodurch sehr schnell, deut­lich schneller als beim jün­geren Erwach­se­nen, ein lebens­bedrohlich­er Zus­tand erre­icht wird. Dieser Umstand wird vom LZPD bewusst ignori­ert, oder man denkt ein­fach nicht so weit. Trotz­dem ist es ein unhalt­bar­er Zustand.

Wir haben uns auf die Fahne geschrieben, dass wir die Lücke schließen wollen, welche sich dort auf­tut. Im Nor­mal­fall kom­men die Teams von Mantrail­er West dann zum Einsatz,wenn über die Lan­desleit­stelle kein PSH ver­füg­bar oder zeit­nah ver­füg­bar ist, oder auch wenn der PSH der Lan­desleit­stelle ohne Fund abge­brochen hat. In vie­len dieser Fälle kon­nten wir die ver­mis­ste Per­son find­en, oder in Zusam­me­nar­beit mit anderen Kräften zum Fund beitragen.

Bis­lang wurde die Ein­satzstaffel von Mantrail­er West, neben der Alarmierung durch Pri­vat­per­son­e­nen, auch durch andere Ret­tung­shun­destaffeln oder einzelne Kreis­polizeibehör­den alarmiert. Unsere Ein­sätze waren dem LZPD von Anfang an ein Dorn im Auge, wobei es um per­sön­liche Befind­lichkeit­en und nicht sach­liche Gründe ging, man ver­suchte immer wieder uns Steine in den Weg zu leg­en. Dies wurde durch den zuständi­gen Beamten im Innen­min­is­teri­um gedeckt. Generell basierte es auf der Grund­lage, dass man sich, unter Nen­nung ver­schieden­er Gründe, weigerte uns in die Liste des LZPD aufzunehmen. Kreis­polizeibehör­den, welche uns alarmierten, mussten mit Repres­salien durch das LZPD rech­nen. Ein Polizeibeamter erhielt eine Dien­stauf­sichts­beschw­erde weil er uns rief, und dadurch nach­weis­lich ein­er Demen­z­pa­ti­entin das Leben ret­tete. Aber anson­sten ließ man uns bis­lang unsere Arbeit machen.

Nun hat das Ganze allerd­ings eine völ­lig neue Qual­ität angenom­men. In ein­er Besprechung mit allen Staffelleit­ern aus NRW, welche im LZPD stat­tfand, wurde diesen durch die lei­t­en­den Beamten mit­geteilt, dass jegliche Zusam­me­nar­beit mit unserem Vere­in zur Kündi­gung des Koop­er­a­tionsver­trages zwis­chen dem Land und dem Lan­desver­band der betr­e­f­fend­en Hil­f­sor­gan­i­sa­tion führen würde. Hier wurde expliz­it Zusam­me­nar­beit im Ein­satz, Dop­pelmit­glied­schaft, gemein­same Aus­bil­dung, Empfehlung unser­er Staffel, etc. genan­nt. Diese Aus­sage gegenüber den Hil­f­sor­gan­i­sa­tio­nen ist sowohl Nöti­gung als auch Erpres­sung, welche durch lei­t­ende Polizeibeamte erfol­gt. Des Weit­eren wurde gesagt, dass man unsere “Geschäft­sprak­tiken” im Blick habe und geeignete Schritte dage­gen erwäge. Mal abge­se­hen davon, dass wir als gemein­nütziger Vere­in keine Geschäft­sprak­tiken haben, und dass für diese Aus­sage die Rechts­grund­lage fehlt, han­delt es sich hier­bei um üble Nachrede, eine weit­ere Straftat, welche durch lei­t­ende Polizeibeamte des Lan­des NRW began­gen wird.

Auf­grund dieser Vorgänge haben wir einen Anwalt eingeschal­tet, welch­er das LZPD angeschrieben, und um Aufk­lärung sowie Nen­nung der Rechts­grund­lage gebeten hat. Man hat sehr zügig geant­wortet, behauptet, dass dies so nie gesagt wurde, obwohl unserem Anwalt eine entsprechende eidesstat­tliche Ver­sicherung vor­liegt. Auf die Rechts­grund­lage wurde mit keinem Wort einge­gan­gen. Ein erneutes Schreiben des Anwalts wurde bis heute nicht beantwortet.

Im ersten Schreiben des LZPD ver­suchte man in die Offen­sive zu gehen. Man warf uns vor, dass wir polizeiliche Ret­tungs, bzw. Such­maß­nah­men behin­dert hät­ten. Diese Vor­würfe weisen wir weit von uns. Das Gegen­teil war der Fall. Wir haben gut und ver­trauensvoll mit allen beteiligten Kräften gear­beit­et, auch den Kreis­polizeibehör­den, wir haben immer den Anweisun­gen der Polizei und Ein­sat­zleitun­gen Folge geleis­tet. Wenn es anders gewe­sen wäre, warum wären wir dann immer wieder gerufen wor­den, trotz der Repres­salien, welche den Beamten drohten?

Wir sind der Mei­n­ung, dass hier, durch einzelne, lei­t­ende Polizeibeamte per­sön­liche Befind­lichkeit­en über die Ret­tung von Men­schen aus Lebens­ge­fahr gestellt wer­den. Teams, welche eine pro­fes­sionelle Aus­bil­dung und Arbeitsweise haben, welche bere­its in vie­len Fällen Men­schen helfen, und Leben ret­ten kon­nten, wer­den hier ein­fach kat­e­gorisch abgelehnt. Objek­tive Gründe liegen hier­für nicht vor. Um das zu erre­ichen schreck­en lei­t­ende Polizeibeamte auch vor der Bege­hung von Straftat­en nicht zurück. Weit­er­hin wird damit auch ver­sucht einem gemein­nützi­gen Vere­in die Grund­lage der Gemein­nützigkeit zu entziehen.

Hier geht es um Men­schen­leben, die Ret­tung sel­biger, da soll­ten per­sön­liche Befind­lichkeit­en und Abnei­gun­gen kein­er­lei Rolle spie­len. Dabei ist sach­liche, pro­fes­sionelle Arbeit, ein Miteinan­der aller Kräfte (was oft zum Erfolg führt), notwendig um das Leben des Ver­mis­sten zu ret­ten. Diese objek­tive Sicht der Arbeit und Betra­ch­tungsweise der Sit­u­a­tion muss man auch von lei­t­en­den Polizeibeamten erwarten kön­nen. Das ist ihr Job, dafür wer­den sie aus unseren Steuergeldern bezahlt. Es ist ein absolutes Und­ing, dass lei­t­ende Polizeibeamte auf­grund per­sön­lich­er Ani­mositäten Straftat­en gegen Bürg­er bege­hen. Erpres­sung, Nöti­gung, üble Nachrede (auch mit dem Ziel einem gemein­nützi­gen Vere­in die Grund­lage der Gemein­nützigkeit zu entziehen) sind keine Bagatelldelikte.

Wir find­en, dass dies an die Öffentlichkeit gehört, die Bevölkerung darüber informiert wer­den sollte. Für weit­ere Rück­fra­gen, Inter­views, etc. ste­hen wir gerne zur Verfügung.

Mit fre­undlichen Grüßen,
Ger­not Sieger
Vor­sitzen­der Mantrail­er West Ret­tung­shunde e. V.

Begriffe:
Per­so­n­en­spürhund (PSH) — Hund welch­er ver­mis­ste Per­so­n­en auf­grund ihres indi­vidu­ellen Geruchs sucht.
Team — bei der Polizei Hund und Hun­de­führer, bei uns kommt noch ein Helfer dazu.