Besuchshunde

Spike, unser Besuchshund in Altenheimen

von Marlen Ziegler

Spike kam zu mir, als er cir­ca 12 Wochen alt war. Er war von Beginn an mein See­len­hund und eroberte mein Herz im Sturm. Er liebte alle Tiere und Men­schen, war stets gut gelaunt und zauberte jedem ein Lächeln ins Gesicht.

Noch vor seinem ersten Geburt­stag dann die Diag­nose, welche unser Leben auf den Kopf stellte: schwere HD und Anze­ichen von ED. Ich wollte Spike nach so kurz­er Zeit nicht gehen lassen. Also set­zte ich alles daran, sein Leben so lange wie möglich lebenswert zu gestal­ten. Er bekam am ganzen Kör­p­er Goldim­plan­tate und wurde dadurch annäh­ernd schmerzfrei.
Kaum ging es ihm bess­er, ereilte uns jedoch die näch­ste schlimme Diag­nose: Er erlitt kurz hin­tere­inan­der einen Kreuzband- und Miniskus­riss in bei­den Hin­ter­beinen. Wieder musste er auf den OP-Tisch. Bei den Nachkon­trollen sein­er Oper­a­tion wurde dann ersichtlich, dass Spike bere­its sowohl in der Hüfte als auch in den Vorder­beinen Arthrose hat.

Seine Diag­nosen hat­ten zur Folge, dass die Arbeit im Bere­ich der Ret­tung­shun­dear­beit für ihn aus­geschlossen war.
Spike tat mir wahnsin­nig leid, da meine Hündin von Beginn an ihre Auf­gabe in der Mantrail­ing-Aus­bil­dung gefun­den hat­te und er immer nur am Rand zuse­hen kon­nte. Da meine Hündin Kaya und ich seit meinem Umzug nach NRW bei der Staffel der Mantrail­er-West jedoch inten­siv weit­er aus­ge­bildet wer­den, eröffnete sich über die Staffel auch eine Möglichkeit Spike endlich eine Auf­gabe zu geben — als Besuchs­hund im Altenheim.

Wir fuhren also zum ersten Besuch­ster­min und sowohl Spike als auch ich waren begeis­tert. Er liebt den Umgang und Kon­takt zu den Men­schen, war trotz sein­er Größe extrem san­ft zu den Altenheim­be­wohn­ern und strahlte gemein­sam mit ihnen um die Wette. Bere­its nach dem ersten Besuch war mir klar: Spike hat endlich seine Auf­gabe gefun­den. Lei­der bin ich vor dem Ein­tritt bei den Mantrail­ern-West nicht auf diese Idee gekom­men, aber nun bin ich umso glück­lich­er und dankbar­er, dass mein Hund endlich strahlend und stolz seine Auf­gabe erfüllen kann und alten Men­schen ein Lächeln ins Gesicht zaubert.